Bürgerstimmen ignoriert – Regionalplan beschlossen – Klageverfahren drohen

Nach nunmehr neun Monaten intensiver Arbeit der Bürgerinitiativen „Gegenwind aus Rommerskirchen“ und Pro Natur und Heimat e. V. mit zahlreichen Infoveranstaltungen, sowie der Verbreitung von zahlreichen
Informationen, die über die Social-Media-Kanäle der Initiativen bereitgestellt worden sind, hat der Regionalrat in seiner Sitzung am 10. Juli 2025 dennoch den Regionalplan beschlossen, wie ursprünglich im März offengelegt. Es gab lediglich zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen bei fünfundzwanzig Zustimmungen. Unter anderem stimmte Rainer Thiel aus Dormagen gegen den Regionalplan, aufgrund der Situation in Rommerskirchen.

Fast 500 Stellungnahmen nur für das Gebiet der Gemeinde Rommerskirchen, ein umfangreiches Gutachten der Bürgerinitiativen (183 Seiten) sowie eine gutachterliche Stellungnahme von Professor Dr. Martin Kraft,
Ornithologe aus Marburg, haben die Bezirksregierung nicht zu einem Umdenken bewegt. Die Bezirksregierung Düsseldorf und der Regionalrat haben keines der Bedenken ernst genommen, die die optische Bedrängung, Schutz von Tieren und Natur, Abstand zur Wohnbebauung, Lärmbelästigung, Vernichtung wertvoller Böden oder Verschattung betreffen.

Für die Bürgerinitiativen „Gegenwind aus Rommerskirchen“ und Pro Natur und Heimat e.V., die immer kooperativ und konstruktiv versucht haben mit der Bezirksregierung und dem Regionalrat zusammenzuarbeiten, ist das eine große Enttäuschung. Trotz Zusicherungen aus der Staatskanzlei und
dem Wirtschaftsministerium, dass bei der Bezirksregierung und dem Regionalrat ausreichend Spielraum für die Berücksichtigung von Bürgerbedenken vorhanden sei, bleibt die Akzeptanz aus. Die Bürgerinitiativen werden nun in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rommerskirchen und mit Unterstützung des Bürgermeisters Dr. Martin Mertens Klage gegen den Regionalplan einreichen.

Besonders verdeutlicht wird die Problematik durch die geänderte Flächenausweisung und die damit verbundene Darstellung der Bezirksregierung, die schlichtweg falsche Tatsachen benennt: Statt der ursprünglichen geplanten 8,3 % sollen nur 6,7 % der Gemeindefläche für Windkraft genutzt werden. In
Wahrheit will jedoch der Rhein-Kreis Neuss zusätzliche bereits beantragte Anlagen außerhalb der ausgewiesenen Flächen im Butzheimer-Bruch/Feld genehmigen, wodurch die tatsächliche Belastung auf 9,1% steigt, und das ist der Bezirksregierung auch bekannt. Diese Täuschung verstärkt den Unmut und führte
bereits zur Androhung von Klagen, die jedoch ebenfalls ignoriert wurden.

Bedanken möchten sich die „Bürgerinitiativen“ ausdrücklich bei RWE, dem Windparkinvestor im „Muhrental“, der dort Bauanträge für acht Anlagen gestellt hat. RWE versicherte, dass der Bau von Windkraftanlagen erst
bei vollkommener rechtlicher Klarheit begonnen wird und setzt so ein Zeichen für partnerschaftlichen Umgang mit den Menschen im Rheinischen Revier.
Trotz des Beschlusses im Regionalrat vom 10.07.2025 besteht nach Eingang der Klagen gegen den Regionalplan eben weiterhin keine hundertprozentige Rechtssicherheit und somit ist es bemerkenswert,
dass das RWE als Windparkbetreiber den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Rommerskirchen partnerschaftlich auf Augenhöhe begegnet, im Gegensatz zur Bezirksregierung Düsseldorf und den gewählten Politikern im Regionalrat, die die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vertreten sollte.

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